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Die unsichtbare Anlockung: Pheromone, Düfte und Partnerwahl


Paar, dass sich gut riechen kann

Pheromone sind chemische Botenstoffe, die von Lebewesen ausgeschieden werden und spezifische Verhaltensreaktionen bei Artgenossen auslösen. Bei der Partnerwahl spielen sie eine entscheidende Rolle, indem sie unbewusste Signale senden, die Attraktivität und Kompatibilität signalisieren. Dieser Artikel beleuchtet die Bedeutung von Pheromonen für die Partnerwahl und wie sie auf Männer und Frauen wirken.

Was sind Pheromone?

Pheromone sind Botenstoffe, die von Menschen und Tieren produziert und als Geruch unbewusst wahrgenommen werden. Pheromone sind chemische Substanzen, die von einem Individuum freigesetzt werden und bei anderen Individuen derselben Spezies bestimmte Verhaltens- oder physiologische Reaktionen auslösen. Natürliche Pheromone entstehen durch Hormone und Nervenreize und sind für uns unbewusst wahrnehmbar. Das weibliche Pheromon Kopulin steigert den Testosteronspiegel bei Männern, was deren Anziehungskraft erhöht. Es gibt zwei Haupttypen von Pheromonen: Signalpheromone („Releaser“) und Primerpheromone („Primer“). Signalpheromone lösen sofortige Verhaltensänderungen aus, während Primerpheromone langfristige physiologische Veränderungen bewirken.

Wahrnehmung von Pheromonen beim Tier

Sowohl Menschen als auch Tiere nehmen Pheromone über spezialisierte Sinnesorgane wahr. Bei vielen Tieren geschieht dies über das Jacobson-Organ, auch Vomeronasalorgan genannt, das sich im Nasenraum befindet. Dieses Organ ist für die Detektion von Pheromonen verantwortlich und sendet Signale direkt an das Gehirn, wo entsprechende Verhaltensreaktionen ausgelöst werden. Beim Menschen ist dieses Organg lediglich rudimentär vorhanden, wesshalb dessen Funktion umstritten ist. Pheromone werden beim Menschen daher nicht wie andere Gerüche bewusst gerochen, sondern vielmehr unbewusst wahrgenommen.

Pheromone und das Nervensystem

Pheromone beeinflussen das Nervensystem, indem sie Signale an bestimmte Hirnregionen senden, die für Emotionen und Verhaltensreaktionen zuständig sind. Beim Menschen führt die Wahrnehmung von Pheromonen zu einer Aktivierung des limbischen Systems, welches für Emotionen und soziale Bindungen eine zentrale Rolle spielt. Dies kann bei der Partnerwahl unbewusst die Attraktivität eines potenziellen Partners beeinflussen.

Pheromone und Partnerwahl

Pheromone spielen eine bedeutende Rolle bei der ersten Begegnung und der Partnerwahl. Diese Botenstoffe, oft als Sexualpheromone bezeichnet, senden subtile Signale über den Körpergeruch, die Aufschluss über genetische Kompatibilität und Fortpflanzungsfähigkeit geben können. Studien zeigen, dass Frauen während ihres Zyklus unterschiedliche Vorlieben für männliche Pheromone haben, was auf evolutionäre Mechanismen zur Maximierung der Fortpflanzungserfolge hindeutet. Männer reagieren ebenfalls auf weibliche Pheromone, die beispielsweise Fruchtbarkeit signalisieren können.

Pheromone werden durch Schweißdrüsen abgesondert und enthalten spezifische Duftstoffe, die von Pheromonrezeptoren wahrgenommen werden. Diese Duftnoten können unbewusst die Attraktivität und Anziehungskraft eines potenziellen Partners beeinflussen. Pheromons wirken somit als wichtige Faktoren bei der Partnerwahl und tragen zur biologischen und genetischen Vielfalt bei.

Duft zwischen zwei Menschen
Bild von Freepik

Pheromone und Liebesbeziehungen

Wissenschaftlich erwiesen wirken diese Duftstoffe anziehend auf das andere Geschlecht. Diese Sexualduftstoffe werden häufig in Parfums verwendet. Schon die alten Ägypter erkannten die anziehende und aphrodisierende Wirkung von Schweißgeruch und nutzten Pheromone in frühen Parfums. 
Pheromone beeinflussen nicht nur die initiale Partnerwahl, sondern auch die langfristigen Beziehungen. Sie können die Bindung zwischen Partnern stärken, indem sie Vertrauen und Intimität fördern. Studien haben gezeigt, dass Paare, die sich gegenseitig als besonders gut riechend empfinden, tendenziell stabilere Beziehungen führen.

Pheromon-Parfums

Pheromon-Parfums sollen die Wirkung natürlicher Pheromone nachahmen und die Anziehungskraft erhöhen. Diese Parfums enthalten synthetische Pheromone, die die gleichen Signale senden sollen wie natürliche. Obwohl das Marketing solcher Produkte oft große Versprechungen macht, ist die tatsächliche Wirksamkeit umstritten. 

Fazit

Pheromone sind ein faszinierendes Thema, das tiefe Einblicke in die unbewussten Mechanismen der Partnerwahl und sozialen Bindung bietet. Obwohl noch viele Fragen offen sind, ist klar, dass Pheromone eine wichtige Rolle bei der Attraktivität und Partnerwahl spielen. 

Erstes Bild von Freepik