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Küssen unter dem Mistelzweig – Ein beliebter Weihnachtsbrauch


Paar küsst sich unter dem Mistelzweig

Der Brauch, sich unter einem Mistelzweig zu küssen, ist ein fester Bestandteil der weihnachtlichen Traditionen in vielen Ländern, besonders im englischsprachigen Raum. Doch woher stammt diese Tradition, was macht die Mistel zu einem besonderen Symbol, und warum küsst man sich ausgerechnet unter ihr? Dieser Artikel beleuchtet die verschiedenen Facetten des Mistelzweigs – von seiner botanischen Besonderheit über seine historische Bedeutung bis hin zu seiner Rolle als romantisches Zeichen in der Weihnachtszeit.

Mistelzweig als Weihnachtssymbol

Der Mistelzweig, der zur Weihnachtszeit oft als Dekoration verwendet wird, ist nicht nur ein hübscher Schmuck. Die Tradition, Mistelzweige zur Weihnachtszeit aufzuhängen, stammt aus alten keltischen und germanischen Bräuchen, in denen die Mistel als eine heilige Pflanze galt. In diesen Kulturen wurde die Mistel mit Schutz und Heilung, aber auch mit Liebe und Fruchtbarkeit assoziiert. Die Kelten glaubten, dass Mistelzweige magische Kräfte besitzen, die böse Geister abwehren und Glück bringen können. Diese Tradition wurde später von den Römern und dann von den frühen Christen übernommen, wobei sich der Brauch über die Jahrhunderte weiterentwickelte.

Das Küssen unter dem Mistelzweig geht vermutlich auf eine dieser alten Traditionen zurück, in denen die Mistel als Zeichen der Liebe und des Friedens galt. Während des Mittelalters glaubte man, dass ein Kuss unter dem Mistelzweig böse Geister vertreiben und den Zusammenhalt von Paaren stärken könne. Heute wird der Mistelzweig zur Weihnachtszeit oft als Glücksbringer genutzt, der Liebe und Harmonie in das Haus bringen soll.

Die Pflanze Mistel: Biologie und Mythologie

Die Mistel ist eine faszinierende Pflanze, die in der Natur eine besondere Rolle spielt. Botanisch gesehen ist die Mistel eine sogenannte Halbparasitpflanze. Sie wächst auf Bäumen und Sträuchern, von denen sie Wasser und Nährstoffe bezieht, während sie durch ihre eigenen Blätter Fotosynthese betreibt. Die Verbreitung erfolgt durch Vögel, die die klebrigen Beeren fressen und die Samen auf andere Bäume übertragen. Aufgrund dieser ungewöhnlichen Wuchsform galt die Mistel in vielen Kulturen als eine Pflanze mit besonderen, beinahe magischen Eigenschaften.

Die Mythologie um die Mistel ist vielfältig. In der nordischen Mythologie gibt es die Geschichte von Baldur, dem Gott des Lichts, der durch einen Pfeil aus Mistelholz getötet wurde, was die Mistel zur Pflanze des Todes und der Wiedergeburt machte. Gleichzeitig wurde die Mistel aber auch als Symbol für Unsterblichkeit und Heilung betrachtet.

Den Überlieferungen zufolge schnitten auch die Druiden, die Priester der Kelten, mit einer goldenen Sichel Mistelzweige ab und nutzten sie, um Tränke herzustellen, die gegen Gifte und Krankheiten wirken, Fruchtbarkeit fördern oder sogar ewiges Leben versprechen sollten. Besonders bekannt ist der Zaubertrank des Druiden Miraculix aus den Asterix und Obelix Comics.

Gift- oder Heilpflanze? Die Vielseitigkeit der Mistel

Die Mistel ist nicht nur ein dekoratives Element oder ein symbolischer Glücksbringer, sondern auch eine Pflanze mit doppeltem Ruf: giftig und heilend. Die weißen Beeren der Mistel sind für Menschen und viele Tiere giftig und sollten auf keinen Fall verzehrt werden. Gleichzeitig wird die Mistel seit Jahrhunderten in der Volksmedizin verwendet, etwa zur Behandlung von Herz-Kreislauf-Beschwerden und zur Stärkung des Immunsystems. In der modernen Medizin wird die Mistel, insbesondere in der anthroposophischen Medizin, auch in der Krebstherapie eingesetzt. Diese duale Natur der Mistel – giftig und heilend zugleich – verstärkt ihre mystische Aura und die Faszination, die sie auf die Menschen ausübt.

Bild von Freepik

Der Mistelzweig als Dekoration in der Weihnachtszeit

Heute ist der Mistelzweig vor allem als Weihnachtsdekoration bekannt und beliebt. Viele Menschen schätzen den Mistelzweig als pflegeleichten Weihnachtsschmuck, der aufgrund seiner langlebigen und immergrünen Blätter auch noch nach Weihnachten attraktiv aussieht. Mistelzweige sind leicht zu bekommen; sie werden auf Weihnachtsmärkten verkauft oder können in Gartencentern erworben werden. In den letzten Jahren hat der Mistelzweig wieder vermehrt Einzug in die Weihnachtsdekoration gehalten, nicht zuletzt wegen seiner symbolischen Bedeutung als Glücksbringer und Friedenszeichen.

Der Mistelzweig und die Liebe

Die Verbindung der Mistel mit Liebe und Romantik geht auf mehrere mythologische und historische Quellen zurück. In der keltischen und später auch der skandinavischen Tradition wurde die Mistel mit Fruchtbarkeit und Frieden assoziiert. Einige Legenden sprechen sogar davon, dass der Mistelzweig unter dem Schutz der Liebesgöttin steht.

Die Tradition wird häufig auf die Legende von Baldur aus der altnordischen Mythologie zurückgeführt. Der Überlieferung nach wurde der nordische Gott Baldur von Loki, einem anderen Gott der nordischen Sagenwelt, mit einer Waffe aus Mistelholz getötet. Baldur war der Sohn von Frigga, der Göttin der Liebe und der Ehe. In dieser Rolle symbolisiert er Harmonie und Zuneigung, was den Brauch des Küssens unter einem aufgehängten Mistelzweig plausibel macht.

Der Brauch des Küssens unter dem Mistelzweig hat sich in England im 18. Jahrhundert verbreitet und wurde schnell zu einer beliebten Weihnachtstradition. Die Vorstellung war, dass Paare, die sich unter dem Mistelzweig küssen, Glück in der Liebe und vielleicht sogar eine baldige Heirat erleben würden. Diese romantische Deutung hat sich bis heute gehalten und ist besonders in den Weihnachtsfeiern in Großbritannien, den USA und Kanada sehr beliebt.

Warum küsst man sich unter dem Mistelzweig?

Woher der Brauch kommt, sich unter dem Mistelzweig zu küssen, ist nicht abschließend geklärt.
Das Küssen unterm Mistelzweig beruht auf einer Mischung aus alter Magie, Aberglaube und Romantik. Historisch gesehen galten Küsse unter der Mistel als Zeichen des guten Willens, der Versöhnung und des Glücks. Ein Kuss unter dem Zweig sollte nicht nur Liebe bringen, sondern auch böse Geister vertreiben und Harmonie und Frieden sichern.

Im viktorianischen England nahm der Brauch eine festere Form an: Ein Paar, das unter einem Mistelzweig steht, muss sich küssen, sonst bringt es Unglück. Auch heute noch wird dieser Brauch oft spielerisch verwendet, um die romantische Stimmung zur Weihnachtszeit zu fördern.

Weitere Wintertraditionen rund um die Mistel

Neben dem Küssen gibt es noch andere Wintertraditionen rund um die Mistel. In einigen Regionen wird die Mistel verbrannt, um das neue Jahr zu segnen und böse Geister zu vertreiben. Andere hängen Mistelzweige das ganze Jahr über auf, um ihre schützende Wirkung zu nutzen.

Bild von Freepik

Fazit

Die Tradition des Küssens unter dem Mistelzweig ist eine Mischung aus alter Symbolik, Naturkunde und Romantik. Sie verbindet botanische Eigenheiten mit kultureller Bedeutung und ist ein Beispiel dafür, wie Natur und Brauchtum zusammenwirken können. Der Mistelzweig bleibt ein beliebtes Symbol für Glück, Liebe und die festliche Stimmung, die zur Weihnachtszeit in der Luft liegt. So bleibt der Brauch, sich unter dem Mistelzweig zu küssen, ein lebendiges und charmantes Ritual, das die Herzen zur Weihnachtszeit höherschlagen lässt.

Erstes Bild von Freepik