In der sich ständig wandelnden Welt des Datings tauchen immer wieder neue Begriffe und Trends auf, die unsere Art zu lieben und zu leben beeinflussen. Einer dieser Begriffe ist das „Benching“, ein Dating-Trend, der in der heutigen Zeit der digitalen Bekanntschaften immer häufiger vorkommt. Beim Benching werden Singles, die sich in der Kennenlernphase befinden, von ihrem „Bencher“ auf eine Art Ersatzbank gesetzt. Hier werden sie warmgehalten, ohne dass eine verbindliche Beziehung entsteht. Benchers nutzen das Benchen, um eine Bekanntschaft am Rande ihrer Aufmerksamkeit zu halten, während sie sich weiterhin auf dem Dating-Markt umsehen.
Die Dating-Masche des Benchings bedeutet für die Betroffenen oft, dass sie hingehalten und in Unsicherheit gelassen werden. Benchers geben sich oft als interessiert aus, ohne jedoch echtes Engagement zu zeigen. Das Opfer von Benching wird in der Schwebe gehalten, ohne klare Aussichten auf eine zukünftige, feste Beziehung. Der Dating-Trend Benching ist eine subtile Form des Machtspiels, die in der Welt des Datings immer mehr an Bedeutung gewinnt. Beim Dating kommt es häufig vor, dass Personen, die gebencht werden, emotional in einer Art Wartezustand verharren, in der Hoffnung, dass sich die Beziehung doch noch vertieft.
In diesem Artikel beleuchten wir, wie man Benching erkennt, warum Menschen zu dieser Dating-Strategie greifen und was man tun kann, wenn man selbst zum Opfer von Benching wird.
Was ist Benching?
Der Ausdruck Benching, ähnlich wie Ghosting, Breadcrumbing und Stashing, hat seinen Ursprung im Englischen und wird im übertragenen Sinn verwendet, um das Phänomen des „Hinhaltens“ oder „Auf die lange Bank Schiebens“ zu beschreiben.
Benching bezeichnet also das Verhalten, bei dem jemand sein Date durch gelegentliche Textnachrichten in der Hoffnung hält – sei es auf ein weiteres Treffen, eine tiefere Verbindung oder sogar die große Liebe –, und das, obwohl keine echte Intention besteht, die Person in Zukunft wirklich wiederzusehen.
Der Begriff „Benching“ ist eigentlich aus der Sportwelt entlehnt, wo Spieler auf die „Bank“ gesetzt werden, bezeichnet eine Dating-Taktik, bei der eine Person die andere in einer Art Warteschleife hält. Im Gegensatz zu Ghosting, wo der Kontakt abrupt abgebrochen wird, hält das Benching die Hoffnung auf eine Beziehung aufrecht, ohne diese jemals zu vertiefen. Diese Taktik ist besonders im digitalen Zeitalter verbreitet, wo die Auswahl an potenziellen Partnern scheinbar grenzenlos und die Bindungen oft flüchtig sind.
Benching erkennen
Die Taktik des Benchings im Dating-Kontext kann oft subtil und schwer zu erkennen sein. Es gibt jedoch spezifische Verhaltensmuster, die darauf hinweisen können, dass jemand vielleicht „auf der Bank“ sitzt.
Unregelmäßige Kommunikation: Eine der deutlichsten Warnsignale ist, wenn die Kommunikation sporadisch und unvorhersehbar ist. Nachrichten können in unregelmäßigen Abständen kommen, manchmal häufig und intensiv, gefolgt von längeren Perioden des Schweigens. Dieses Muster kann dazu führen, dass man sich verwirrt und unsicher über den Stand der Dinge fühlt.
Ausweichen von Treffen: Eine Person, die Benching praktiziert, neigt dazu, persönliche Treffen zu vermeiden oder ständig zu verschieben. Sie können immer wieder Ausreden finden, warum sie nicht in der Lage sind, sich zu treffen, auch wenn sie scheinbar Interesse zeigen.
Vage Nachrichten: Die Kommunikation ist oft oberflächlich und nichtssagend. Nachrichten können freundlich sein, aber sie vermeiden es, sich auf tiefergehende Gespräche einzulassen oder konkrete Pläne zu machen.
Mangelnde Priorität: Ein weiteres Zeichen ist das Gefühl, keine echte Priorität im Leben der anderen Person zu sein. Ihre Bedürfnisse und Wünsche scheinen oft ignoriert oder auf die lange Bank geschoben zu werden.
Sporadische Aufmerksamkeit: Die Person kann gelegentlich Aufmerksamkeit und Zuneigung zeigen, was meist unerwartet und inkonsistent ist. Diese sporadischen Zeichen von Interesse können ausreichen, um Hoffnung aufrechtzuerhalten, aber sie führen selten zu einer Vertiefung der Beziehung.
Ausreden und Planänderungen: Häufige Ausreden und Änderungen von Plänen sind typisch. Es kann scheinen, als ob die Person immer eine Entschuldigung parat hat, warum sie nicht verfügbar ist oder warum Pläne nicht eingehalten werden können.
Oberflächliche Gespräche: Selbst in Momenten der Kommunikation bleiben die Gespräche oft oberflächlich. Es fehlt an Tiefgang und echtem Interesse an persönlichen Themen oder an einem tieferen Kennenlernen.
Das Erkennen dieser Zeichen ist der erste Schritt, um zu verstehen, ob man selbst von Benching betroffen ist. Diese Anzeichen solltem im Kontext der gesamten Beziehung betrachtet werden, um nicht vorschnell Schlüsse zu ziehen. Allerdings, wenn mehrere dieser Verhaltensweisen regelmäßig auftreten, kann dies ein Indiz dafür sein, dass man nicht die Hauptrolle in der romantischen Welt der anderen Person spielt.
Warum betreibt man Benching?
Das Phänomen des Benchings im Dating-Kontext ist nicht nur weit verbreitet, sondern auch komplex in seinen Beweggründen. Jeder Fall ist einzigartig, doch es gibt gemeinsame Motive, die oft hinter diesem Verhalten stehen:
Angst vor Bindung: Viele Menschen fürchten sich vor den Verpflichtungen und der Verantwortung, die eine feste Beziehung mit sich bringt. Benching kann eine Art Schutzmechanismus sein, um sich nicht vollständig auf eine Person einzulassen und somit mögliche Enttäuschungen oder Verletzungen zu vermeiden.
Aufrechterhaltung von Optionen: In einer Welt, in der ständig neue Möglichkeiten nur einen Swipe entfernt sind, kann die Verlockung groß sein, sich nicht festzulegen. Personen, die Benching betreiben, halten sich oft ihre Optionen offen, um die Möglichkeit zu bewahren, jemanden zu finden, der noch „besser“ zu ihnen passt.
Mangel an emotionaler Reife: Einige Menschen sind emotional (noch) nicht bereit oder fähig, sich auf die Tiefe und Komplexität einer ernsthaften Beziehung einzulassen. Benching kann ein Zeichen dafür sein, dass eine Person Schwierigkeiten hat, mit den emotionalen Anforderungen einer Partnerschaft umzugehen.
Einfluss von Dating-Apps: Dating-Apps können die Illusion einer unbegrenzten Auswahl erzeugen und dadurch unverbindliches Verhalten fördern. In einer Welt, in der „besser“ oder „gleich gut“ nur einen Klick entfernt scheint, kann das Engagement für eine einzige Person als riskant oder unnötig erscheinen.
Unsicherheit über eigene Gefühle: Manchmal sind sich Menschen nicht sicher, was sie wirklich von einer Beziehung oder von ihrem Dating-Partner wollen. Diese Unsicherheit kann dazu führen, dass sie sich nicht vollständig auf eine Beziehung einlassen und stattdessen benching betreiben, während sie ihre Gefühle erforschen.
Macht und Kontrolle: Für manche ist Benching eine Möglichkeit, die Kontrolle über die Beziehungsdynamik zu behalten. Indem sie ihr Date in der Schwebe halten, bestimmen sie, wann und wie die Beziehung fortschreitet. Dies kann ein Gefühl der Sicherheit vermitteln, insbesondere für diejenigen, die Angst vor Verletzlichkeit oder Zurückweisung haben.
Diese Gründe zeigen, dass Benching oft weniger mit der Person zu tun hat, die „gebenchmarked“ wird, und mehr mit den inneren Kämpfen und Unsicherheiten des Benchers selbst. Verständnis für diese Dynamik kann dabei helfen, Benching im Kontext des modernen Datings besser zu verstehen und zu navigieren.
Benching Opfer – wie kann ich darauf reagieren?
Ein Opfer von Benching zu sein, kann emotional schwierig sein, aber es gibt verschiedene Wege, wie man damit umgehen kann. Die Reaktion auf Benching hängt stark von den individuellen Bedürfnissen und Erwartungen ab. Hier sind einige Ansätze, die man in Betracht ziehen kann:
Selbstreflexion: Zuerst ist es wichtig, sich selbst einige Fragen zu stellen. Was erwartet man von der Beziehung? Was braucht man, um sich in einer Beziehung wohl und sicher zu fühlen? Diese Selbstreflexion hilft dabei, Klarheit über die eigenen Bedürfnisse und Wünsche zu gewinnen.
Kommunikation: Offene und ehrliche Kommunikation ist der Schlüssel. Es kann hilfreich sein, das Thema Benching direkt anzusprechen und die eigenen Gefühle und Bedenken zu äußern. Dadurch kann man herausfinden, ob es eine Basis für eine zukünftige Beziehung gibt oder nicht.
Grenzen setzen: Es ist wichtig, eigene Grenzen zu setzen und deutlich zu machen, was man in einer Beziehung akzeptiert und was nicht. Dies zeigt nicht nur dem Gegenüber, sondern auch sich selbst gegenüber Respekt und Selbstachtung.
Selbstwertgefühl stärken: Das Opfer von Benching zu sein, kann am Selbstwertgefühl nagen. Deshalb ist es entscheidend, den eigenen Wert unabhängig von der Anerkennung durch andere zu erkennen und zu stärken.
Entscheidung treffen: Manchmal ist es notwendig, eine klare Entscheidung zu treffen, ob man in der Situation bleiben oder sie verlassen möchte. Dies kann schwierig sein, aber es ist oft ein wichtiger Schritt, um aus dem Kreislauf des Benchings auszubrechen.
Weiterentwicklung: Jede Erfahrung, auch eine negative wie Benching, bietet die Möglichkeit zum persönlichen Wachstum. Man kann aus der Situation lernen und diese Erkenntnisse in zukünftige Beziehungen einfließen lassen.
Jeder dieser Schritte kann helfen, die Situation besser zu verstehen und zu handhaben. Man sollte sich daran erinnern, dass man es verdient, in einer respektvollen und erfüllenden Beziehung zu leben.
Fazit
Benching ist eine Realität des modernen Datings, die jeden treffen kann. Indem wir die Anzeichen erkennen, die Motive verstehen und angemessen reagieren, können wir uns selbst schützen und zu gesünderen Beziehungsformen finden.
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