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Romantische Gedichte: Liebesgedichte mal schön, kurz, zärtlich oder lustig


Romantische Gedichte

Liebesgedichte sind so alt wie die Literatur selbst und dienen als Ausdruck von Gefühlen, die oft schwer in Worte zu fassen sind. In der Kultur und Literatur haben sie eine wichtige Rolle gespielt, indem sie komplexe Emotionen in kunstvolle Worte kleiden. In diesem Artikel erforschen wir verschiedene Aspekte romantischer Liebesgedichte, von berühmten klassischen Werken bis hin zu modernen Kurzgedichten für WhatsApp.

Berühmte Gedichte über die Liebe

Von der Renaissance bis zur Moderne haben Dichter die Liebe in verschiedensten Formen beschrieben. Während in der Renaissance oft die idealisierte, höfische Liebe im Vordergrund stand, fokussierte sich die Romantik auf Leidenschaft und Natur. Zu den bekanntesten Dichtern zählt William Shakespeare mit seinem „Sonnet 18“. Goethe hat in seinem Werk „Willkommen und Abschied“ das Spannungsfeld zwischen Nähe und Distanz thematisiert. In Liebesgedichten finden sich häufig wiederkehrende Motive wie die Unvergänglichkeit der Liebe oder das Spiel von Leidenschaft und Vernunft.
Bekannte Liebesgedichte im Überblick:

Das Opfer, das die Liebe bringt
Das Opfer, das die Liebe bringt,
Es ist das teuerste von allen;
Doch wer sein Eigenstes bezwingt,
Dem ist das schönste Los gefallen.
(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832)

Lied eines Verliebten
In aller Früh, ach, lang vor Tag,
Weckt mich mein Herz, an dich zu denken,
Da doch gesunde Jugend schlafen mag.

Hell ist mein Aug um Mitternacht,
Heller als frühe Morgenglocken:
Wann hättst du je am Tage mein gedacht?

Wär ich ein Fischer, stünd ich auf,
Trüge mein Netz hinab zum Flusse,
Trüg herzlich froh die Fische zum Verkauf.

In der Mühle, bei Licht, der Müllerknecht
Tummelt sich, alle Gänge klappern;
So rüstig Treiben wär mir eben recht!

Weh, aber ich! o armer Tropf!
Muß auf dem Lager mich müßig grämen,

Ein ungebärdig Mutterkind im Kopf.
(Eduard Mörike, 1804-1874)

Ich liebe dich
Mir ist, als müßt‘ ich immer sagen:
Ich liebe dich,
Und mag nicht auszusprechen wagen:
Ich liebe dich.
Die Maienlüfte säuseln wieder
Ich lausche hin,
Und alle Blütenzweige klagen:
Ich liebe dich.
Der Sang der Vögel ist erwachet,
Ich lausche hin,
Und alle Nachtigallen schlagen:
Ich liebe dich.
So frag‘ die Lüfte, frag‘ die Blumen,
Die Vögel all,
Vielleicht, daß sie für mich dir sagen:
Ich liebe dich.
Ich wandle fern von dir und habe
Nur einen Trost
In diesen schönen Frühlingstage:
Ich liebe dich.
(August Heinrich Hoffmann von Fallersleben, 1798-1874)

Du bist wie eine Blume
Du bist wie eine Blume
So hold und schön und rein:
Ich schau‘ dich an, und Wehmut
Schleicht mir ins Herz hinein.

Mir ist, als ob ich die Hände
Aufs Haupt dir legen sollt‘,
Betend, daß Gott dich erhalte
So rein und schön und hold.
(Heinrich Heine, 1797-1856)

Du und ich
Du und ich!
Wunschlose Seligkeit
Strömt deine Nähe über mich.
Der Alltag wird zur Sonntagszeit,
Unsterblich schlingt das Leben sich
Um uns. Und Menschengöttlichkeit
Fühl‘ ich bei dir durch dich.
Was einst gewesen, weiß ich kaum.
Die enge Welt wird weiter Raum.
Und Holz wird Eisen, Eisen Holz
Und Stolz wird Demut, Demut Stolz.
Gar wunderbare Weisen
Singt dann bei seinem Kreisen
Mein Blut im Paradies für mich.
Es haben alle Wünsche Ruh‘, –
Ich weiß nicht mehr, wer bist dann du.
Ich weiß nicht mehr, wer bin dann ich.
Dieses Gedicht versenden
Max Dauthendey (1867-1918)

Die Liebe
Ach, was ist die Liebe

Für ein süßes Ding!
Sorgenlos, wie Kinder,
Führt sie uns durchs Leben.
Unser ganzes Leben
Flieht mit ihr geschwinder,
Als uns ohne Liebe
Sonst ein Tag verging!

Ach, was ist die Liebe
Für ein süßes Ding!


Ach, was ist die Liebe
Für ein süßes Ding!

Muth gibt sie zur Arbeit,
Hilft sie uns verrichten.
Eine Blumenkette
Werden unsre Pflichten,
Und am Thron der Liebe
Hängt der Kette Ring.

Ach, was ist die Liebe
Für ein süßes Ding!


Ach, was ist die Liebe
Für ein süßes Ding!
Unsre Seele hebet
Sich auf ihrem Flügel,
Unsre Seele schwebet,

Neu von ihr belebet,
Ueber Thal und Hügel,
Gleich dem Schmetterling.
Ach, was ist die Liebe
Für ein süßes Ding!
(Friedrich Wilhelm Gotter, 1746-1797)

Nachtschwärmen
Die alte Pappel schauert sich neigend,
Als habe das Leben sie müde gemacht.
Ich und mein Lieb – hier ruhen wir schweigend –
Und vor uns wallt die drückende Nacht.

Bis sich zwei schöne Gedanken begegnen,
– Dann löst sich der bleierne Wolkenhang.
Goldene, sprühende Funken regnen
Und füllen die Welt mit lustigem Klang.

Ein trüber Nebel ist uns zerronnen.
Ich lege meine in deine Hand.
Mir ist, als hätt ich dich neu gewonnen.
–
Und vor uns schimmert ein goldenes Land.
(Joachim Ringelnatz, 1883-1934)

Die Liebe lehrt
Die Liebe lehrt
Mich lieblich reden,
Da Lieblichkeit
Mich lieben lehrte.

Arm bin ich nicht
In Deinen Armen,
Umarmst du mich
Du süße Armut.

Wie reich bin ich
In Deinem Reiche,
Der Liebe Reichtum
Reichst du mir.

O Lieblichkeit!
O reiche Armut!
Umarme mich
In Liebesarmen.
(Clemens Brentano, 1778-1842)

Ja, du bist mein!
Ja, du bist mein!

Ich will’s dem blauen Himmel sagen,
Ich will’s der dunklen Nacht vertraun, 
Ich will’s als frohe Botschaft tragen

Auf Bergeshöhn, durch Heid und Aun.
Die ganze Welt soll Zeuge sein: 
Ja, du bist mein!

Und ewig mein!

Ja, du bist mein!In meinem Herzen sollst du leben,Sollst haben, was sein Liebstes ist,
Du sollst, von Lieb und Lust umgeben,
Ganz fühlen, daß du glücklich bist.
Schließ mich in deine Arme ein!
Ja, du bist mein!
Und ewig mein!
(August Heinrich Hoffmann von Fallersleben, 1798-1874)

Nur liebend ist dein Herz ein Herz
Was ist die Welt, wenn sie mit dir,
durch Liebe nicht verbunden?
Was ist die Welt, wenn du in ihr,
nicht Liebe hast gefunden?
Verklage nicht in deinem Schmerzdes Herzens schönste Triebe.Nur liebend ist dein Herz ein Herz,was wär‘ es ohne Liebe?
Wenn du die Liebe nicht gewannst,wie kannst du es ermessen, 
ob du ein Glück gewinnen kannst, 
ob du ein Glück besessen?
(August Heinrich Hoffmann von Fallersleben, 1798-1874)

Liebe
Es ist ein Glück zu wissen, daß du bist,
Von dir zu träumen hohe Wonne ist,
Nach dir sich sehnen macht zum Traum die Zeit,
Bei dir zu sein, ist ganze Seligkeit.
(Otto Julius Bierbaum, 1865-1910)

Wir gehen am Meer im tiefen Sand
Wir gehen am Meer im tiefen Sand,
Die Schritte schwer und Hand in Hand.
Das Meer geht ungeheuer mit,
Wir werden kleiner mit jedem Schritt.
Wir werden endlich winzig klein
Und treten in eine Muschel ein.
Hier wollen wir tief wie Perlen ruhn,
Und werden stets schöner, wie die Perlen tun.
Dieses Gedicht versenden
(Max Dauthendey 1867-1918)

Ich liebe!
Nun mag die Welt in ihren Festen beben,
entfesselt wüten mag das Element; –denn eine neue Ära tritt ins Leben,
die keinen Haß und keinen Streit mehr kennt!
Durch meine Seele ziehts mit Zauberweben
o! wie’s im Herzen glückverheißend brennt!
Die Pulse fliegen mir, die Lippen beben,
ich fühls, das ist es, was sich Liebe nennt!
Und möge alles rings in nichts versinken,
ich lebe und der Liebe Sterne winken!
(Rainer Maria Rilke, 1875-1936)


Echte Liebe
Echte Liebe lauscht dem Chor
Himmlischer Extasen,
Echte Liebe hat kein Ohr
Fürs Gezänk der Basen.
Echte Liebe müht sich nicht
Mängel zu entdecken,
Späht im goldnen Sonnenlicht
Nicht nach Nebelflecken.
Echte Liebe lacht des Scheins,
Den Vernunft geschrieben,
Echte Liebe kennt nur Eins,
Treu und echt zu lieben!
(Josef Mauthner, 1831-1890)


Woher sind wir geboren
Woher sind wir geboren?
Aus Lieb.
Wie wären wir verloren?
Ohn Lieb.
Was hilft uns überwinden?
Die Lieb.
Kann man auch Liebe finden?
Durch Lieb.
Was läßt nicht lange weinen?
Die Lieb.
Was soll uns stets vereinen?
Die Lieb.
(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832)

Nachtzauber
Hörst du nicht die Quellen gehen
Zwischen Stein und Blumen weit
Nach den stillen Waldesseen,
Wo die Marmorbilder stehen
In der schönen Einsamkeit?
Von den Bergen sacht hernieder,
Weckend die uralten Lieder,
Steigt die wunderbare Nacht,
Und die Gründe glänzen wieder,
Wie dus oft im Traum gedacht.

Kennst die Blume du, entsprossen
In dem mondbeglänzten Grund?
Aus der Knospe, halb erschlossen,
Junge Glieder blühend sprossen,
Weiße Arme, roter Mund,
Und die Nachtigallen schlagen,
Und rings hebt es an zu klagen,
Ach, vor Liebe todeswund,
Von versunknen schönen Tagen –
Komm, o komm zum stillen Grund!
(Joseph von Eichendorff)

Singet leise, leise, leise
Singet leise, leise, leise,
singt ein flüsternd Wiegenlied;
von dem Monde lernt die Weise,
der so still am Himmel zieht.

Singt ein Lied so süß gelinde,
wie die Quellen auf den Kieseln,
wie die Bienen um die Linde
summen, murmeln, flüstern, rieseln.
(Clemens Brentano)


Sommerbild
Ich sah des Sommers letzte Rose stehn,
Sie war, als ob sie bluten könne, rot;
Da sprach ich schauernd im Vorübergehn:
So weit im Leben, ist zu nah am Tod!

Es regte sich kein Hauch am heißen Tag,
Nur leise strich ein weißer Schmetterling;
Doch, ob auch kaum die Luft sein Flügelschlag
Bewegte, sie empfand es und verging.
(Friedrich Hebbel)

Mondnacht
Es war, als hätt‘ der Himmel
die Erde still geküsst,
dass sie im Blütenschimmer
von ihm nun träumen müsst‘.

Die Luft ging durch die Felder,
die Ähren wogen sacht,
es rauschten leis die Wälder,
so sternklar war die Nacht.

Und meine Seele spannte
weit ihre Flügel aus,
flog durch die stillen Lande,
als flöge sie nach Haus.
(Joseph von Eichendorff)

Lebewohl
Wer sollte fragen: wie’s geschah?
Es geht auch Andern eben so.
Ich freute mich, als ich dich sah,
Du warst, als du mich sahst, auch froh.

Der erste Gruß, den ich dir bot,
Macht‘ uns auf einmal beide reich;
Du wurdest, als ich kam, so rot,
Du wurdest, als ich ging, so bleich.

Nun kam ich auch Tag aus, Tag ein,
Es ging uns beiden durch den Sinn;
Bei Regen und bei Sonnenschein
Schwand bald der Sommer uns dahin.

Wir haben uns die Hand gedrückt,
Um nichts gelacht, um nichts geweint,
Gequält einander und beglückt,
Und haben’s redlich auch gemeint.

Dann kam der Herbst, der Winter gar,
Die Schwalbe zog, nach altem Brauch,
Und: lieben? – lieben immerdar?
Es wurde kalt, es fror uns auch.

Ich werde geh’n ins fremde Land,
Du sagst mir höflich: Lebe wohl.
Ich küsse höflich dir die Hand,
Und nun ist alles wie es soll.
(Adelbert von Chamisso)

Im Abendrot
Wir sind durch Not und Freude
Gegangen Hand in Hand:
Vom Wandern ruhn wir beide
Nun überm stillen Land.

Rings sich die Täler neigen,
Es dunkelt schon die Luft,
Zwei Lerchen nur noch steigen
Nachtträumend in den Duft.

Tritt her und lass sie schwirren,
Bald ist es Schlafenszeit,
Dass wir uns nicht verirren
In dieser Einsamkeit.

O weiter,stiller Friede!
So tief im Abendrot,
Wie sind wir wandermüde-
Ist das etwa der Tod?
(Joseph von Eichendorff)

Aus den Heidebildern
Es verrieselt, es verraucht,
Mählich aus der Wolke taucht
Neu hervor der Sonnenadel.
In den feinen Dunst die Fichte
Ihre grünen Dornen streckt,
Wie ein schönes Weib die Nadel
In den Spitzenschleier steckt;
Und die Heide steht im Lichte
Zahllos blanker Tropfen, die
Am Wacholder zittern, wie
Glasgehänge an dem Lüster.

Überm Grund geht ein Geflüster,
Jedes Kräutchen reckt sich auf,
Und in langgestrecktem Lauf,
Durch den Sand des Pfades eilend,
Blitzt das goldne Panzerhemd
Des Kuriers; am Halme weilend
Streicht die Grille sich das Naß
Von der Flügel grünem Glas.
Grashalm glänzt wie eine Klinge,
Und die kleinen Schmetterlinge,
Blau, orange, gelb und weiß,
Jagen tummelnd sich im Kreis.

Alles Schimmer, alles Licht,
Bergwald mag und Welle nicht
Solche Farbentöne hegen,
Wie die Heide nach dem Regen.
(Annette von Droste-Hülshoff)

An eine Freundin in der Ferne
Oft seh‘ ich vor mir deine blauen Augen
Und täusche mich, vergessend daß du ferne.
Ich möchte Huld aus deinen Blicken saugen,
Versinke träumend in die dunkeln Sterne,
Und acht‘ es nicht, daß andre wenig taugen,
Froh, wenn ich dein Gemüt vernehmen lerne;
Seh‘ ich dann um den Mund dein Lächeln schweben
So wünsch‘ ich heiter neben dir zu leben.
(Friedrich Schlegel)

Badelied
Auf Freunde herunter das heiße Gewand
Und tauchet in kühlende Flut
Die Glieder, die matt von der Sonne gebrannt,
Und holet von neuem euch Mut.

Die Hitze erschlaffet, macht träge uns nur,
Nicht munter und tätig und frisch,
Doch Leben gibt uns und der ganzen Natur
Die Quelle im kühlen Gebüsch.

Vielleicht daß sich hier auch ein Mädchen gekühlt
Mit rosichten Wangen und Mund,
Am niedlichen Leibe dies Wellchen gespielt,
Am Busen so weiß und so rund.

Und welches Entzücken! dies Wellchen bespült
Auch meine entkleidete Brust.

O! wahrlich, wer diesen Gedanken nur fühlt,
Hat süße entzückende Lust.
(Novalis)


Das Gedicht der Liebe
Wie nächtlich ungestüm die Wellen wogen,
Bald schwellend liebevoll zum Sternenkranze,
Bald sinkend zu der Tiefe hingezogen,
Sehnsüchtig flutend in dem Wechseltanze,
Bis Morgenrot empor scheint aus den Wogen,
Noch feucht in blumenlichtem Tränenglanze;
So steigen hier der Dichtkunst hohe Strahlen
Aus tiefer Sehnsucht Meer und Wonnequalen.
(Friedrich Schlegel)

Ich und Du
Wir träumten voneinander
Und sind davon erwacht,
Wir leben, um uns zu lieben,
Und sinken zurück in die Nacht.
Du tratst aus meinem Traume,
Aus deinem trat ich hervor,
Wir sterben, wenn sich eines
Im andern ganz verlor.
Auf einer Lilie zittern
Zwei Tropfen, rein und rund,
Zerfließen in eins und rollen
Hinab in des Kelches Grund.
Friedrich Hebbel (1813-1863)

Ihre Düfte haben die Violen
Ihre Düfte haben die Violen
Von dem Moschus deines Haars gestohlen.
Die Zypresse geht, von deinem Gange
Anmut der Bewegungen zu holen,
Und dein klares Lächeln nachzuahmen,
Wird vom Ostwind dem Jasmin empfohlen.
In der Rosenknosp ist deines Mundes
Halberschlossne Heimlichkeit verhohlen.
Aus dem Auge trunkener Narzissen
Sieht von dir ein Blick mich an verstohlen.
Du bist meiner Wünsche Blumengarten,
Blühend von dem Scheitel zu den Sohlen.
Eifersüchtig über deine Reize
Wach ich, wie es mir ist anbefohlen.
Feuer bist du, ewiges, der Liebe,
Und die Herzen brennen dir wie Kohlen.
Hafis, seit du sein Idol geworden,
Darf nicht knien mehr vor der Welt Idolen.
(Muhammad Schams ad-Din Hafis, um 1320-1390)

Liebe gibt und nimmt
Liebe
gibt und nimmt
mit unberechnender Einfalt;
Liebe
lebt in der Lust zu erfreun
erfreuende Liebe;
Liebe
liebt das Geringste, getan
mit herzlicher
Liebe!
(Johann Kaspar Lavater, 1741-1801)

Im Rosenbusch die Liebe schlief
Im Rosenbusch die Liebe schlief,
Der Frühling kam, der Frühling rief;
Die Liebe hört’s, die Lieb‘ erwacht,
Schaut aus der Knosp‘ hervor und lacht,
Und denkt, zu zeitig möchte’s halt sein,
Und schläft drum ruhig wieder ein.

Der Frühling aber läßt nicht nach,
Er küßt sie jeden Morgen wach,
Er kos’t mit ihr früh bis spat,
Bis sie ihr Herz geöffnet hat,
Und seine heiße Sehnsucht stillt,
Und jeden Sonnenblick vergilt.
(August Heinrich Hoffmann von Fallersleben, 1798-1874)

Meine Liebe
Gold’ner als die Sonne glüht,
Reiner als der Mondenschein,
Schöner als die Rose blüht,
Wohnt die Lieb‘ im Herzen mein.


Wenn der Lenz von dannen zieht,
Nimmt er jede Blüth‘ vom Baum;
Meine Liebe geht nicht mit,
Bleibt ein ew’ger Frühlingstraum.


Und wenn Rosen nicht mehr glüh’n,
Nicht mehr lacht der Mondenschein,
Blumen, die da nicht verblüh’n,
Zaubert sie in’s Herz hinein.
(Marie Eugenie Delle Grazie, 1864-1931)

Nachtgebet einer Braut
O mein Geliebter – in die Kissen
bet ich nach dir, ins Firmament!
O könnt ich sagen, dürft er wissen,
wie meine Einsamkeit mich brennt!
O Welt, wann darf ich ihn umschlingen!
O lass ihn mir im Traume nahn,
mich wie die Erde um ihn schwingen
und seinen Sonnenkuss empfahn.
Und seine Flammenkräfte trinken,
ihm Flammen, Flammen wiedersprühn,
oh Welt, bis wir zusammensinken
in überirdischem Erglühn!
O Welt des Lichtes, Welt der Wonne!
O Nacht der Sehnsucht, Welt der Qual!
O Traum der Erde: Sonne, Sonne!
O mein Geliebter – mein Gemahl!
(Richard Dehmel 1863-1920)

 
Frühlingsnacht
Übern Garten durch die Lüfte
Hört ich Wandervögel ziehn,
Das bedeutet Frühlingsdüfte,
Unten fängt’s schon an zu blühn.
Jauchzen möcht ich, möchte weinen,
Ist mir’s doch, als könnt’s nicht sein!
Alte Wunder wieder scheinen
Mit dem Mondesglanz herein.
Und der Mond, die Sterne sagen’s,
Und in Träumen rauscht’s der Hain,
Und die Nachtigallen schlagen’s:
Sie ist Deine, sie ist dein!
(Joseph von Eichendorff 1788-1857)

Nähe des Geliebten
Ich denke dein, wenn mir der Sonne Schimmer
Vom Meere strahlt;
Ich denke dein, wenn sich des Mondes Flimmer
In Quellen malt.
Ich sehe dich, wenn auf dem fernen Wege
Der Staub sich hebt;
In tiefer Nacht, wenn auf dem schmalen Wege
Der Wandrer bebt.
Ich höre dich, wenn dort mit dumpfem Rauschen
Die Welle steigt.
Im stillen Haine geh‘ ich oft zu lauschen,
Wenn alles schweigt.
Ich bin bei dir, du seist auch noch so ferne,
Du bist mir nah!
Die Sonne sinkt, bald leuchten die Sterne.
O wärst du da!
(Johann Wolfgang von Goethe 1749-1832)

Auf Flügeln des Gesanges
Auf Flügeln des Gesanges,
Herzliebchen, trag ich dich fort,
Fort nach den Fluren des Ganges,
Dort weiß ich den schönsten Ort.
Dort liegt ein rotblühender Garten
Im stillen Mondenschein;
Die Lotosblumen erwarten
Ihr trautes Schwesterlein.
Die Veilchen kichern und kosen,
Und schaun nach den Sternen empor;
Heimlich erzählen die Rosen
Sich duftende Märchen ins Ohr.
Es hüpfen herbei und lauschen
Die frommen, klugen Gazell’n;
Und in der Ferne rauschen
Des heiligen Stromes Well’n.
Dort wollen wir niedersinken
Unter dem Palmenbaum,
Und Liebe und Ruhe trinken
Und träumen seligen Traum.
(Heinrich Heine 1797-1856)

An meine kleine Freundin
Wer hätte das gedacht,
das kam wohl über Nacht,
denn als ich aufgewacht,
da warst auf einmal du
mein kleiner Herztyrann.
Sieh‘ doch mal einer an,
was Amor alles kann.
Schon weiß ich, was ich tu,
damit du gnädig bist,
und mich nicht gleich vergisst:
Ich mach‘ dir dies Gedicht.
Ich hoff‘, es ist so schlicht,
so süß und zart wie du.
(Georg Heym 1887-1912)

Lockung
Hörst du nicht die Bäume rauschen
Draußen durch die stille Rund?
Lockts dich nicht, hinabzulauschen
Von dem Söller in den Grund,
Wo die vielen Bäche gehen
Wunderbar im Mondenschein
Und die stillen Schlösser sehen
In den Fluß vom hohen Stein?

Kennst du noch die irren Lieder
Aus der alten, schönen Zeit?
Sie erwachen alle wieder
Nachts in Waldeseinsamkeit,
Wenn die Bäume träumend lauschen
Und der Flieder duftet schwül
Und im Fluß die Nixen rauschen –
Komm herab, hier ists so kühl.
(Joseph von Eichendorff)

Sehnsucht
Es schienen so golden die Sterne,
Am Fenster ich einsam stand
Und hörte aus weiter Ferne
Ein Posthorn im stillen Land.
Das Herz mir im Leib entbrennte,
Da hab ich mir heimlich gedacht:
Ach, wer da mitreisen könnte
In der prächtigen Sommernacht!

Zwei junge Gesellen gingen
Vorüber am Bergeshang,
Ich hörte im Wandern sie singen
Die stille Gegend entlang:
Von schwindelnden Felsenschlüften,
Wo die Wälder rauschen so sacht,
Von Quellen, die von den Klüften
Sich stürzen in die Waldesnacht.

Sie sangen von Marmorbildern,
Von Gärten, die überm Gestein
In dämmernden Lauben verwildern,
Palästen im Mondenschein,
Wo die Mädchen am Fenster lauschen,
Wann der Lauten Klang erwacht
Und die Brunnen verschlafen rauschen
In der prächtigen Sommernacht.
(Joseph von Eichendorff)

Rastlose Liebe
Dem Schnee, dem Regen.
Dem Wind entgegen,
Im Dampf der Klüfte,
Durch Nebeldüfte,
Immer zu! Immer zu!
Ohne Rast und Ruh!
Lieber durch Leiden
Möcht ich mich schlagen,
Als so viel Freuden
Des Lebens ertragen.
Alle das Neigen
Von Herzen zu Herzen,
Ach, wie so eigen
Schaffet das Schmerzen!
Wie soll ich fliehen?
Wälderwärts ziehen?
Alles vergebens!
Krone des Lebens,
Glück ohne Ruh,
Liebe, bist du!
(Johann Wolfgang von Goethe )

Die Vögel
In diesem Wald, in diesen Gründen
Herrscht nichts, als Freiheit, Lust und Ruh.
Hier sagen wir der Liebe zu,
Im dicksten Schatten uns zu finden:
Da find‘ ich dich, mich findest du.
Hier paaren sich Natur und Liebe,
Die Jugend und die Fröhlichkeit,
Die Lust und die Gelegenheit:
Und macht Gelegenheit ja Diebe;
So wird der Raub der Lust geweiht.
Die Vögel lieben hier und singen.
Es liebt der in den Lüften schwebt;
Es liebt was kaum der Fittich hebt
Und suchet aus dem Nest zu dringen:
Weil alles nach der Freiheit strebt.
Die Nachtigall in diesen Sträuchen
Gleicht durch die süße Stimme dir;
In ihrer Scherzlust gleicht sie mir:
Und sucht, uns beiden mehr zu gleichen,
Die sichern Schatten, so wie wir.
Die Lerche steiget in die Höhe.
Ihr buhlerischer Lustgesang
Verehrt und lobet lebenslang
Die freie Liebe, nicht die Ehe;
Die stete Wahl, und keinen Zwang.
Wie scherzt und hüpfet durch die Felder
Die oft gepaarte Wachtelbrut!
Die frohen Schläge, die sie tut,
Erschallen in die nahen Wälder
Und tönen nur von Lust und Mut.
Wie buhlen dort die Turteltauben:
Wer kann ihr Girren nicht verstehn?
Die Liebe macht es doppelt schön,
Und will und soll uns auch erlauben,
Das Schnäbeln ihnen abzusehn.
Der Sperling teilt sein kurzes Leben
In Zwitschern und in Lieben ein.
Man weiß, er liebet ungemein:
Will man sein Singen nicht erheben,
So wird er wohl zu trösten sein.
Noch eh‘ wir uns von hier entfernen,
Nimm jetzt nebst mir doch den Entschluss,
Bei jedem Scherz, bei jedem Kuss
Den Vögeln etwas abzulernen,
Das dir und mir gefallen muss.
(Friedrich von Hagedorn)

Das zerbrochene Ringlein
In einem kühlen Grunde,
Da geht ein Mühlenrad,
Mein Liebste ist verschwunden.
Die dort gewohnet hat.

Sie hat mir Treu versprochen,
Gab mir ein’n Ring dabei,
Sie hat die Treu gebrochen,
Mein Ringlein sprang entzwei.

Ich möcht als Spielmann reisen,
Weit in die Welt hinaus,
Und singen meine Weisen,
Und gehn von Haus zu Haus.

Ich möcht als Reiter fliegen
Wohl in die blut’ge Schlacht,
Um stille Feuer liegen,
Im Feld bei dunkler Nacht.

Hör ich das Mühlrad gehen:
Ich weiß nicht, was ich will-
Ich möcht am liebsten sterben,
Da wär’s auf einmal still!
(Joseph von Eichendorff)

Liebesgedichte

Kurze Liebesgedichte

Kurze Liebesgedichte sind oft prägnant und leicht zu merken. Sie bieten sich daher hervorragend für Grußkarten oder persönliche Nachrichten an. Diese Art von Gedichten eignet sich besonders für schnelle Botschaften oder soziale Medien, wo Kürze und Prägnanz geschätzt werden. 

Haiku über die Liebe
Liebe im Herzen,
Blüten fallen leise ab,
Frühling der Gefühle.
Anwendungsgebiete

Morgenröte
Die Sonne steigt, der Tag erwacht,
In deinen Augen brennt die Macht
Der Liebe, die ich spüre, klar—
Mein Herz ist dein, und das ist wahr.

Sternenhimmel
Stern um Stern in dieser Nacht,
keiner leuchtet wie du, du hast’s gemacht.
Dein Blick, mein Himmel, ewig weit,
meine Liebe zu dir, keine Endlichkeit.

Herzensfeuer
In meiner Brust, ein Feuer brennt,
entfacht von dir, du mein Element.
Flamme hoch und Flamme heiter,
jeder Tag mit dir nur breiter.

Sehnsucht
Tausend Meilen, weit von dir,
Sehnsucht hält die Karte hier.
Doch in Gedanken stets bei dir,
mein Herz, das reist, bleibt immer hier.

Kleine Dinge
Ein Lächeln klein, ein Blick, ein Wort,
sind Zeichen auf dem Liebes-Fort.
Die kleinen Dinge, sanft und fein,
lassen uns für immer eins sein.

Einfach so
Ohne Grund, einfach so,
lieb ich dich, lässt mich nicht froh.
Brauche keinen Grund dafür,
denn mein Herz, das öffnet dir.

Ewigkeit
Ewig ist ein starkes Wort,
doch mit dir, findet es Ort.
Hand in Hand, durch Raum und Zeit,
liebe ich dich, bis Ewigkeit.

Ein Gedanke
Ein Gedanke, still und leis‘,
macht unsere Liebe stark und weis‘.
Denke ich an dich, ganz sacht,
weiß ich, was uns so stark gemacht.

Liebesgedicht
Blatt im Wind weht leicht,
wie meine Liebe zu dir,
endlos und so frei.

Liebesgedichte für WhatsApp

Liebesgedichte für WhatsApp

In der Welt des Instant Messaging spielen kurze und emotionale Texte eine große Rolle. Emojis können hier als ‚moderne Piktogramme‘ das geschriebene Wort ergänzen. Folgende Gedichte sind kurz und bündig, also perfekt für schnelle, liebevolle Nachrichten über WhatsApp! 

1. Guten Morgen, Schatz
Sonnenaufgang, Tag beginnt,
Mit dir wird alles zum Gewinn. 😊🌅

2. Süße Träume
Unter dem Sternenzelt, so weit,
Wünsch‘ ich dir süße Träume heut‘. 🌙⭐

3. Immer Bei Dir
Auch wenn wir weit voneinander sind,
In Gedanken bin ich bei dir, mein Kind. 🌍💕

4. Kleine Aufmerksamkeit
Ein kleiner Text, nur für dich,
Damit du weißt: Ich liebe dich! 💖💌

5. Glücklicher Tag
Deine Liebe macht den Tag hell,
Mit dir wird alles doppelt so schnell. 🌞💛

6. Du und Ich
In diesem Leben, groß und klein,
Will ich für immer bei dir sein. 💑🌹

7. Herzenswärme
Deine Liebe wärmt, so klar und rein,
Wie ein sanfter, goldner Sonnenschein. ☀️💛

8. Unsere Zeit
Jede Sekunde mit dir, ein Gedicht,
Unsere Liebe, sie bricht einfach nicht. ⏳💏

9. Deine Augen
Deine Augen, Sterne so weit,
Leuchten durch Raum und auch durch Zeit. 👁️✨

10. Liebe in der Luft
Die Liebe in der Luft, sie singt,
Mit dir, jedes Lied gelingt. 🎶❤️

Liebeskummer

Liebesgedichte zum Weinen

Manchmal soll ein Gedicht nicht nur Glück, sondern auch traurige Emotionen ausdrücken. Das können Gedichte über verlorene oder unerwiderte Liebe sein.

Verlorene Sehnsucht
Ein Herz so schwer, ein Geist so leer,
Deine Nähe spüre ich nicht mehr.
Die Liebe war ein süßer Wein,
Nun bleibt nur noch der stumme Schrein.

Trennungsschmerz
Du gingst fort, verließest die Tür,
In meinen Händen bleibt das Papier.
Liebesbriefe, Fotos, all die Sachen,
Erinnern mich an unser beider Lachen.

Vergängliche Zeit
Die Stunden ticken, rasch und schnell,
Ohne dich ist jede Minute eine Qual.
Die Liebe war wie eine Blume so heiter,
Verwelkt nun, und kommt nicht wieder.

Unbeantwortete Liebe
Ich sah dich an, du sahst hindurch,
Deine Liebe suchte ich, fand nur eine Furcht.
Du warst mein Traum, doch ich nicht deiner,
Jetzt weine ich, einsam und immer kleiner.

Der letzte Tanz
Ein letzter Tanz, ein letzter Kuss,
Danach folgte der endgültige Schluss.
Die Musik verklungen, das Licht verweht,
Unsere Liebe, die im Dunkeln steht.

Diese Gedichte drücken die Schattenseiten der Liebe aus, die wir alle zu einem gewissen Grad erleben. Sie sollen nicht nur die Trauer hervorrufen, sondern auch als eine Form der emotionalen Katharsis dienen.

Liebesgedicht

Fazit

Romantische Liebesgedichte sind vielseitig und können viele verschiedene Emotionen und Situationen abdecken. Sie sind ein fester Bestandteil unserer Kultur und haben sich den modernen Kommunikationsmitteln angepasst, ohne an Bedeutung zu verlieren. 

In diesem Artikel haben wir uns auf eine faszinierende Reise durch die Welt der Liebesgedichte begeben. Von den schön formulierten Versen von Autoren wie Eichendorff bis zu den lauten, leidenschaftlichen Stimmen der modernen Poesie. Diese Gedichtform kann lustig, zärtlich oder schmerzlich sein und Gefühle in einer Tiefe ausdrücken, die wenige andere Kommunikationsformen erreichen können.

Das Fehlen eines ausdrucksstarken Liebesgedichts kann eine emotionale Lücke hinterlassen, die nur schwer mit anderen Worten zu füllen ist. Dichter aller Zeiten haben uns daher mit einer Vielzahl romantischer Werke gesegnet. Sie reichen von einfachen, aber zärtlichen Liebesgedichten bis zu komplexen, schönen Meisterwerken.

Der Valentinstag ist nur einer von vielen Anlässen, an denen Gedichte eine besondere Bedeutung erlangen können. Ob man frisch verliebt ist oder eine langanhaltende Beziehung feiert, ein gut ausgewähltes Gedicht kann das i-Tüpfelchen einer liebevollen Nachricht sein.

In diesem Artikel haben wir viele romantische Beispiele gesammelt, von kurzen Liebesgedichten für WhatsApp bis hin zu Gedichten, die zum Weinen anregen können. Egal, ob man nach zärtlichen Liebesgedichten oder schönen Liebesgedichten sucht, die Auswahl ist reichhaltig und vielfältig.

Die Macht eines gut geschriebenen Gedichts sollte nie unterschätzt werden, denn wie jeder Autor weiß, können die richtigen Worte Herzen bewegen und Seelen berühren.